Umweltbildung am Institut für Praxisforschung

Rahmenbedingungen

Ein Kernbereich der Tätigkeiten des Instituts liegt in der Förderung und Weiterentwicklung einer auf Praxisforschung basierenden Umweltbildung, die ihren praktischen Bezug im Rahmen von Umwelt- und Naturschutzprojekten findet. Diese Zielsetzung im Bereich der Umweltbildung entspricht gleichzeitig den formulierten Zielen der konstituierenden Statuten des Instituts.

In der anvisierten Entwicklung des Umweltbildungsbereiches erhalten die Forschungsansätze der Praxisforschung eine besondere Bedeutung, so dass eine fundierte Verknüpfung von Theorie und Praxis gewährleistet werden kann. Im Rahmen der Praxisforschungs- bzw. Umwelt- und Naturschutzprojekte übernimmt das Institut die wissenschaftliche Beratung und zugleich koordinierende Funktion. Dabei bezieht das Institut die Verantwortlichen und Beteiligten der Projekte maßgeblich mit ein bei der Konzipierung, Durchführung und Auswertung, um sowohl die verschiedenen Kompetenzen und Denkansätze als auch Beobachtungen und Erfahrungen berücksichtigen zu können. Bei der Umsetzung der Projekte arbeitet das Institut mit Bildungsinstitutionen und Zivildienstleistenden zusammen.

 

Gesellschaftliche Notwendigkeit

Umweltbildung ist ein Bildungsbereich, dem in einem urbanisierten Umfeld anerkanntermaßen ein besonderes Gewicht zukommen muss. Umweltbildung hat darüber hinaus im Kontext des Lebenslernens eine große Bedeutung, denn in der Begegnung mit dem Leben, der Natur und einem sorgsamen Umgang mit der Umwelt lässt sich ein Lernen für das Leben erfahren (Stöckli 2011: 336).

Norbert Jung entwickelt ein ganzheitliches Umweltbildungs-Konzept und den Begriff der „Naturkompetenz“. Aufbauend auf entwicklungspsychologischen Befunden, dass das Kind eine persönliche und emotionale Beziehung zur Natur für seine gesunde emotionale Entwicklung brauche, entwickelt er ein Modell für die Ziele der Umweltbildung (vgl. Jung 2009: 131-145).

 

Umweltbildung: Integration im Bildungswesen

Die Integration der Umweltbildung in das Bildungswesen stellt für das Institut ein kontinuierliches Entwicklungsziel dar. Diesem Ziel wird sowohl durch die Entwicklung pädagogischer Konzepte als auch die Begleitung von Modellprojekten mit Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen Rechnung getragen. Mögliche Projekte:-

 

  • "Schulbauernhof" (Kooperationen von Schulen und Bauernhöfen)
  • Umweltprojekte an Schulen

 

Durch entsprechende Projektdokumentationen und Evaluationen, die der Öffentlichkeit durch das Institut zugänglich gemacht werden, sollen die gewonnenen Erkenntnisse, Erfahrungen und Umsetzungsmöglichkeiten im Bereich der Umweltbildung weiter in das Bildungswesen verankert werden.


 

 

Praktische Umsetzung in Zusammenarbeit mit pädagogischen Institutionen

Das Institut sucht geeignete Praxisforschungsprojekte im Umwelt-, Natur- und Ökologiebereich. Angestrebt wird dabei eine Zusammenarbeit, bei der die Projektdurchführung entweder von einer Lehrkraft der beteiligten Bildungseinrichtung geleistet werden kann.

Alle Projekte im Bereich der Umweltbildung werden durch einen Mitarbeiter des Instituts begleitet, der neben der Projektkoordination insbesondere auch für die wissenschaftliche Beratung auf der Grundlage der Praxisforschung zuständig ist.

 

Fotos: Mike Stöckli, http://www.bellacherweiher.ch/
Fotos: Mike Stöckli, http://www.bellacherweiher.ch/
Foto: Mike Stöckli, http://www.bellacherweiher.ch/
Foto: Mike Stöckli, http://www.bellacherweiher.ch/

 

 

Einbezug von Zivildienstleistenden im Rahmen der Umweltbildung

Das Institut empfiehlt den Schulen auch Zivildienstleistende einzubinden für konkrete Projekte. Die Interessenten sollten für das jeweilige Projekt sowohl über fachliche, praktische (für die Arbeit im Natur- und Umweltbereich), pädagogische (für die Zusammenarbeit mit den Schülern) wie auch wissenschaftlich-formale (für die Dokumentation und Auswertung der Projekte) Kompetenzen verfügen.

Der Zivildienstleistende kann je nach Eignung und Konzipierung des Praxisforschungsprojekts als Mitarbeiter in das Projekt eingebunden sein, leitende Aufgaben übernehmen oder sogar die Gesamtleitung innehaben.

Neben den konkreten Durchführung und Mitarbeit in einem Praxisforschungsprojekt beinhaltet der Zivildienst immer auch einen theoretischen, reflektierenden Teil, in dem die gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen auf der Grundlage der Praxisforschung in Form von Projektdokumentationen und Erfahrungsberichten verfasst werden. Im Zentrum der wissenschaftlichen Aufarbeitung steht dabei jeweils die Frage nach der Bedeutung des Projekts für die Weiterentwicklung der Umweltbildung.

Durch die theoretische Aufarbeitung und Verschriftlichung der im Rahmen der Modellprojekte und Zivildiensteinsätze gesammelten Erfahrungen werden die gewonnenen Erkenntnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, so dass andere Bildungseinrichtungen davon profitieren können.

 

Bei Anregungen oder Fragen wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Thomas Stöckli

ts@lebenslernen.ch

 

Quellen

Jung, Norbert (2009): Ganzheitlichkeit in der Umweltbildung: Interdisziplinäre Konzeptualisierung, in: Michael Brodowski et al. (Hrsg.), Informelles Lernen und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Beiträge aus Theorie und Praxis, Opladen: Verlag Barbara Budrich, S. 129-149.

 

Stöckli, Thomas (2011): Lebenslernen. Ein zukunftsfähiges Paradigma des Lernens als Antwort auf die Bedürfnisse heutiger Jugendlicher, Berlin: Universitätsverlag der TU Berlin.


Erfahren Sie mehr zum Thema Umweltbildung direkt auf der Homepage auf www.bellacherweiher.ch